Die Entstehung von Karies beginnt mit einer durch Säureangriff provozierten Entkalkung der Zahnoberfläche. Demnach sind säurestabile Zahnoberflächen weniger kariesgefährdet. Die Säurestabilität der Zähne hängt direkt vom Mineralgehalt der Oberfläche ab. Fluorid ist wesentlich am Aufbau der äußersten Zahnschicht, dem Zahnschmelz beteiligt. Es liegt dort in Form von besonders widerstandsfähigem Fluorhydroxylapatit vor.
Dabei gilt: je höher der Fluoridgehalt ist, desto säurestabiler und damit kariesunanfälliger ist der Zahnschmelz. Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, Fluorid zu bilden. Aus diesem Grunde ist er auf Fluoridzufuhr von außen angewiesen.
Die Fluoridzufuhr kann auf 2 Arten erfolgen:
systemisch (durch Nahrungsaufnahme) oder
lokal (durch Auftragen auf die Zahnoberfläche).
Die systemische Fluoridierung funktioniert nur etwa bis zum 12. Lebensjahr. Zu diesem Zeitpunkt ist die Zahnbildung im wesentlichen abgeschlossen. Hierbei wird eine Schmelzhärtung “durch und durch” erzielt, da auch die tieferen Schmelzschichten während ihrer Entstehung entsprechend Fluorid einlagern.
Nach dem 12. Lebensjahr können Zähne nur noch “von außen” fluoridiert werden, man erreicht dementsprechend eine “Oberflächenhärtung” und damit eine Reduzierung des Kariesrisikos.
Besonders wirksam ist die Fluoridierung nach erfolgter Professioneller Zahnreinigung, da der verwendete Fluorid-Wirkstoff die frisch gereinigten Zahnflächen besonders gut benetzt und damit seine Aufgabe noch wirksamer erfüllt.
Besonders während der Therapie mit einer festen Zahnspange sind regelmäßige Fluoridierungsmaßnahmen empfehlenswert.